Das gemeine Rothuhn

von Manfred Heidenreich [Jahrbuch 2014]

 

 

 

Klasse:      Vögel (Aves)
Ordnung:   Hühnervögel (Galliformes)
Familie:      Fasanenartige (Phasianidae)
Gattung:     Steinhühner (Alectoris)
Art:             Rothuhn Alectoris rufa (LINNAEUS, 1758)

Vorwort
Das gemeine Rothuhn (gemein hier im Wortsinn von gewöhnlich, häufig vorkommend) ist (laut Wikipedia-Zitat)
„heute auf der Iberischen Halbinsel, im südlichen Frankreich und im nordwestlichen Italien zu finden. In Frankreich ist die Verbreitung nach Norden durch die 8°C-März-Isotherme und in östlicher Verbreitungsrichtung durch die 2°C-Januar-Isotherme begrenzt. Eingebürgert wurde es außerdem auf den Azoren, Gran Canaria, Madeira, den Balearen und Korsika. In Großbritannien wurde das Rothuhn um 1770 ausgewildert und ist seither in Süd- und Mittelengland ein geschätztes Jagdwild.

 

Nachdem auch Chukarhühner dort ausgesetzt wurden, kam es jedoch zu einer Hybridisierung mit den dort lebenden Rothuhnbeständen. In Großbritannien ist seit September 1992 daher die Aussetzung von Chukarhühnern und Mischlingen zwischen Rot- und Chukarhühnern verboten. Bis ins 16. Jahrhundert war das Rothuhn auch im Rhein-, Aar- und Neckartal zu finden. Es verschwand um 1560, als eine Klimaverschlechterung einsetzte. In Bayern hielten sich letzte Vorkommen bis ins 18. Jahrhundert, in der Schweiz im Kanton Jura bis ins 19. Jahrhundert. Die letzten mitteleuropäischen Brutvorkommen gab es im Süden der Schweiz, die jedoch bis 1920 erloschen. Es hat in Mitteleuropa eine Reihe von Ansiedlungsversuchen gegeben, die zum größten Teil jedoch scheiterten. So sind neu etablierte Brutbestände in den Niederlanden, die in den 1980er Jahren 25 bis 30 Brutpaare umfassten, wieder erloschen. Zwischen 1998 und 2000 sind jedoch erneut im Süden der Niederlande drei bis zehn Brutpaare etabliert worden, ferner gab es einzelne Bruten in den 1990er Jahren in Nordrhein-Westfalen sowie eine Brut in Bayern im Jahr 2000. Innerhalb seines Verbreitungsgebietes werden drei Unterarten unterschieden. Das Rothuhn kommt in seinem südlichen Verbreitungsgebiet bis in Höhenlagen von 2000 Metern vor, bevorzugt jedoch als Lebensraum ebenes bis welliges Gelände auf leichten Böden.“

 

Weitere Exkurse über das gemeine Rothuhn speziell hinsichtlich seiner Gefährdung durch Hybridisierung, über nomenklatorische Konsequenzen der molekularen Neuordnung der Systematik der Hühnervögel und der sequenzanalytischen Reform der Genuszugehörigkeit der Alectoriden, möchte der Verfasser dem gemeinen Leser (gemein: hier im Wortsinn von gewöhnlich, normal) ersparen. Die letzten Jahrbücher waren voll von hochwissenschaftlichen Publikationen schwer verdaulichen Inhaltes. Nein, nicht dieses gemeine Rothuhn soll Thema der folgenden Schilderungen sein, sondern das gemeine Rothuhn im Wortsinn von charakterlos, selbstsüchtig, heimtückisch und verschlagen, insbesondere weil sich seine ehrlosen Handlungen und üble Gesinnung dem arglosen Falkner gegenüber äußern.

Weiterlesen …

Jahrbuch "Greifvögel und Falknerei 2015"

Auch in diesem Jahr behandelt unser Jahrbuch "Greifvögel und Falknerei 2015" alle Themen um die Falknerei, den Greifvogelschutz, Geschichte, Beizjagdberichte etc.

 

Hinter den Links im Inhaltsverzeichnis verstecken sich kleine Leseproben.

 

 

Weiterlesen …

The flight on woodcock - Schnepfenbeize

von Patrick Morel [Jahrbuch 2013]


The woodcock (Scolopax rusticola) is a mythical game for falconers who practice the waiting-on or the ‘haut-vol’, mainly because it is a very nimble bird known for its hooks that quickly discourage hawks. The flight on woodcock gives incom-parable emotions because the woodcock adopts different defense strategies in the same flight which the least is not the ringing flight. Rather active at dusk, it is difficult to find woodcock in enough open biotopes for the waiting-on flight. In Scotland, woodcock sometimes attend the moor at dusk from September but they are rarely found in the moor during the day even though we sometimes track them on the edge of forest.

Die Schnepfe (Scolopax rusticola) ist ein mythisches Beizwild für Anwartefalkner. Sie ist ein flinker Vogel, der durch seine Wendigkeit den Beizvogel schnell entmutigen kann. Der Jagdflug auf Schnepfen sorgt für unvergleichliche Emotionen, da dieses Beizwild unterschiedliche Schutzstrategien innerhalb eines Fluges anwendet, nicht zuletzt den spiralförmigen Steigflug. Schnepfen sind in der Dämmerung sehr aktiv und es ist schwierig, sie in einem Gelände anzutreffen, das offen genug für einen Anwarteflug ist. In Schottland sind Schnepfen manchmal bei Dämmerung auf den Mooren zu finden, wobei sie sich dort aber selten während des Tages aufhalten, obwohl wir sie hin und wieder an Waldrändern finden.

I am lucky, sometimes on a yearly basis, to find and fly once or twice at woodcocks in our Great Plains of Brabant, at the migrations to fall. Migrating woodcocks are mostly found in October or early November in green manure crops. Each year, I have the chance to flush one or two under a waiting-on falcon, often on a 'surprise' point of the dog (supposed to be on partridges), I was lucky to kill a few dozens of woodcocks with my falcons in my life. Most of the kills were at the end of a stoop, short after the take-off of the woodcock but if the woodcock has time to fly, it mostly ends in dodging pursuits or ringing flights. One ‘vintage’ year, in 1999, I was lucky enough to get two in the same season, one being the first kill of a gyrkin!

Wenn ich Glück habe, gelingen mir pro Jahr ein bis zwei Flüge auf Schnepfen zu deren Zugzeit im Herbst auf den großen Ebenen von Brabant. Ziehende Schnepfen finden sich meist im Oktober oder im frühen November auf gedüngten Grünflächen. Jedes Jahr gelingt es mir, im Schnitt ein bis zwei Schnepfen unter dem anwartenden Falken zu heben, oft als Überraschung vor dem vorstehenden Hund (anstelle von Rebhühnern). Ich hatte in meinem Leben das Glück, einige Dutzend Schnepfen beizen zu können. Die meisten Erfolge hatte ich nach einem Stoß des Falken, wenn die Schnepfe gerade aufgestanden war. Wenn die Schnepfe aber Zeit hatte zu fliegen, endete der Flug meist in Verfolgungsflügen oder in spiralförmigen Steigflügen. Im „Erntejahr“ 1999 gelang es mir, zwei Schnepfen zu beizen, wobei eine davon der erste Beizerfolg eines Jerkins war!

 

Weiterlesen …

Glückliches Ende einer Odyssee

von Irina Maier [Jahrbuch 2014]

Ich stamme aus Rußland und betreibe seit fast 20 Jahren ein Im- und Exportgeschäft in Hamburg, das sich überwiegend dem Handel mit Rußland widmet. Mein Freund betreibt am Ural eine Greifvogelzuchtstation, in der er unter anderem auch die dort heimischen Albidus-Habichte züchtet. Mein Sohn, der seit fünf Jahren in Schottland und England studiert, hat dort einen guten Freund, Thomas Havemann-Mart, kennengelernt, dessen Vater, Nicholas Havemann-Mart, seit langem Falkner in Großbritannien ist. Durch diese Freundschaft ist mein Sohn zur Falknerei gekommen. Nach einer Jagdreise in Rußland hat mein Sohn Thomas die Zuchtstation meines Freundes gezeigt. Daraufhin wollten Thomas und mein Sohn zwei weiße Habichte aus dieser Zucht für Vater Nick erwerben. Ich habe mich bereit erklärt, die Einfuhr abzuwickeln. Aufgrund meiner russischen und deutschen Sprachkenntnisse und meiner umfangreichen Erfahrungen mit den gesetzlichen Grundlagen und Behörden in Deutschland habe ich es für richtig gehalten, den Import von Rußland nach Großbritannien über Deutschland durchzuführen.

 

Weiterlesen …

Nur Ahnungslosigkeit oder Böswilligkeit? - Ein Zollskandal

von Thilo Henckell & Hans-Albrecht Hewicker [Jahrbuch 2014]

 

Immer wieder haben Falkner und sicher auch andere Tierhalter damit zu kämpfen, daß Zolldienststellen mangels Sachkunde Fehlentscheidungen treffen oder stark überhöhte Schwarzmarktpreise nicht nur ihren Steuer- und Gebührenentscheidungen zu Grunde legen sondern diese auch veröffentlichen. Damit werden immer wieder Begehrlichkeiten bei kriminellen Elementen geweckt und die Bestände privater Tierhalter völlig unnötig erhöhten Gefährdungen ausgesetzt sowie der Schwarzmarkt angeheizt.


Im vergangenen Jahr hat sich ein besonders krasser Fall dieser Art im Bereich des Hauptzollamts Itzehoe abgespielt, der nachfolgend kurz dokumentiert werden soll.

 

 

Weiterlesen …

Pflanzenschutz und Falknerei - Biologische Krähenvergrämung in der Oberrheinebene

von Niels Meyer-Först [Jahrbuch 2009/10]

 

Seit 1988 übe ich die Rabenkrähenbeize mit Wanderfalken in der Nähe von Freiburg im Breisgau aus. In der Oberrheinebene südwestlich von Freiburg befindet sich das größte Saatmaisanbaugebiet Deutschlands. Das Klima der Oberrheinebene macht es möglich, dass hier die Saat (kein Genmais!) für das gesamte Rhein-Main Gebiet gezüchtet wird.
Schon in den 60iger Jahren gab es am Oberrhein ein erstes Saatkrähenvorkommen, deren Population seit Ende der 80iger Jahre exponentiell anwächst und viele kleine und mittlere Kolonien aufweist. Mittlerweile bleiben einige Saatkrähen das ganze Jahr über in diesem Gebiet. Zum Frühjahr kommt dann noch eine große Anzahl von Brutvögeln dazu.
In den letzten Jahren haben die Schäden im Mais durch Saatkrähen stark zugenommen, einige Landwirte meldeten Totalausfälle beim Saatmais.

 

Schäden an Saatmais

Weiterlesen …

Jahrbuch "Greifvögel und Falknerei 2014"

Das aktuelle Jahrbuch "Greifvögel und Falknerei 2014" des Deutschen Falkenorden bietet wieder ein großes Themenspektrum aus allen Bereichen, Falknerei in anderen Kulturen, Auswilderungs- und Rehabilitationsberichte, Beizjagdberichte, Berichte zu aktuellen Veranstaltungen, Greifvogelornithologie und vieles mehr.

 

 

Weiterlesen …